Wer im eigenen Garten einen Teich anlegt, möchte diesen so umweltfreundlich wie möglich gestalten. Das führt uns zum Bio-Teichbau, der idealerweise ganz ohne künstliches Material auskommt oder wenigstens auf Kunststoff und sogar auf Beton für die Wanne verzichtet. Ein Bio-Teich entspricht am ehesten der Permakultur. Der Begriff leitet sich von „permanent agriculture“ ab („dauerhafte Landwirtschaft“). Permakulturen ahmen natürliche Ökosysteme nach.
Bio-Teichbau völlig ohne Hilfsmittel für die Wanne
Normalerweise legen Gärtner einen Teich an, indem sie dessen Grube ausheben und die entstandene Wanne auskleiden, wofür wahlweise eine Kunststofffolie, Beton oder Ton infrage kommen. Darauf können Sie beim Bio-Teichbau verzichten, wenn sich in Ihrem Garten eine sogenannte phreatische Zone (Grundwasserzone) befindet. Sie füllt die ausgehobene Teichgrube automatisch mit Wasser.
Sie können auf eine Folie oder andere Varianten der Auskleidung und möglicherweise sogar auf eine Pumpe verzichten. Der Teich ist absolut natürlich, entwickelt sich aber auch dementsprechend natürlich, was nicht jedermanns Geschmack ist: Manchmal siedeln sich unerwünschte Pflanzen an, auch tritt der Teich bei steigendem Grundwasserspiegel über sein natürliches Ufer und überschwemmt es, was dem umgebenden Garten schaden kann.
Bei Trockenheit sinkt sein Wasserspiegel mehr oder weniger stark, was die Pflanzen verkümmern und einige Fische und Amphibien sterben lässt. Wasser nachgießen hilft nicht viel, weil es im Teich versickert. Daher empfehlen die meisten Experten, auf einen Lehm- oder Tonboden zu setzen, der eine Dicke von mindestens 30 cm benötigt.
Wo gibt es phreatische Zonen?
Phreatische Zonen gibt es in Gärten unweit eines Fließgewässers und außerdem in Sumpfgebieten, in denen aber kaum jemand einen Garten anlegt. In Städten sind sie eher selten. Sie können beim örtlichen Wasserversorger, beim geologischen Landesamt oder bei Gartenbauern der Umgebung nachfragen. Es gibt im Internet auch hydrogeologische Karten, die den Grundwasserspiegel anzeigen.
Die einfachste Variante wäre, dass Sie in Ihrem Garten einen Aushub von der gewünschten Tiefe Ihres Teiches (meistens um 1,50 m) vornehmen, den Sie ohnehin benötigen, ob nun mit oder ohne eingebaute Wanne: Wenn sich dieser mit Wasser füllt, liegt der Garten in einer phreatischen Zone. Wenn nicht, benötigen Sie eine Wanne und auch eine Pumpe für den Teich.
Standort für den Öko-Teich
Ein Gartenteich benötigt unabhängig von seiner Bauart einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort. Die Sonne sollte idealerweise täglich nicht mehr als sechs Stunden hinstrahlen, damit sich im Teichwasser die Algen nicht zu sehr vermehren. Diese würden den Fischen, Pflanzen und Amphibien im Teich den Sauerstoff entziehen. Ein zweiter Punkt: Jeder Gartenteich darf nicht direkt unter Bäumen liegen, weil deren herabfallendes Laub die Wasserqualität beeinträchtigen.
Größe und Tiefe
Legen Sie den Öko-Teich so groß an, wie es Ihr Garten erlaubt und es Ihre Familie wünscht. Ein kleiner Teich unterliegt stärkeren Temperaturschwankungen. Außerdem fühlen sich Fische und Amphibien im großen Teil viel wohler. Die Tiefe eines Gartenteichs sollte mindestens 80 cm betragen und kann gern bis 1,50 m reichen. Familien mit kleinen Kindern gehen wegen möglicher Gefahren meistens nicht bis in diese Tiefe, doch wenn Sie einen Öko-Teich ganz ohne Wanne anlegen, können Sie ihn in späteren Jahren noch ein wenig tiefer ausbaggern. Weniger als 80 cm sind nicht zu empfehlen, weil sonst der Teich in bei strengem Frost durchfrieren könnte, was viel Leben in ihm zunichtemacht.
Bepflanzung
Die richtigen Pflanzen wirken der Algenplage entgegen. Die besten Sauerstoffpflanzen sind:
- Tannenwedel
- Wasserpest
- Hahnenfuß
Für die Uferzone eines Öko-Teichs eignen sich am besten diese Pflanzen:
- Bachbunge
- Bach-Nelkenwurz
- Blaue Gauklerblume
- Blutweiderich
- Eidechsenschwanz
- Etagenprimeln
Diese Pflanzen gedeihen a) an halbschattigen bis sonnigen Standorten und befestigen b) die Uferzone mit ihren Wurzeln, was bei einem Öko-Teich komplett ohne Wanne besonders wichtig ist.
Welche Tiere siedeln im Öko-Teich?
In einem Naturteich siedeln sich Wasserfrösche, Molche, Kröten, Salamander und viele Insekten an, darunter sehr hübsche Libellen. Intervenieren Sie nicht, sondern lassen Sie diese Tiere von allein ihren Weg zum Teich finden. Selbst Fische sollten Sie nicht hineinsetzen, weil diese mit ihrem Kot den Öko-Teich verunreinigen und die Eier der Amphibien fressen. Wenn Sie einen Teich für Koikarpfen oder andere Fischarten anlegen möchten, wird dieser ein Teich mit ausgebauter Wanne und Pumpe sein, in welchem Sie die Wasserqualität streng überwachen.
Öko-Teich pflegen
Ein echter Öko-Teich kommt ganz ohne Pflege aus. Sie können dennoch im Herbst etwas nachhelfen, indem Sie alle organischen Materialien entfernen, die der Wind in den Teich geblasen hat.
Öko-Teich mit Wanne
Wenn sich Ihr Garten in keiner phreatische Zone befindet, müssen Sie eine Wanne anlegen. Für den Öko-Teich kommen als Materialien nur Lehm oder Ton mit eine Dicke von 30 cm infrage. Sie benötigen dann auch eine Pumpe für die Bewässerung.